Tonmeister Miguel Johnson über Abmischung, Hifi-Anlagen und die Kunst des HörensIn der Hand in seinem Studio in Horb hält Miguel Johnson stolz die Urkunde des „Internationalen Grand Prix der Musikschaffenden“ aus dem Jahr 2014. Gold für sein Label „Liquid Tree“ für den Song "Pool of Sorrow" von der Band Angelical Tears. Nicht die einzige Auszeichnung, die der studierte Tonmeister für sein Mastering eingeheimst hat. Wer besser kann einem die Frage beantworten: „Wie schule ich mein Gehör auf High End Niveau?“ Johnson: „Hören, hören, hören. Das ist die erste Antwort. Ich habe schon mit zehn bis elf Jahren angefangen, Musik zu mischen. Damals noch mit Kassetten und Overdubs. Später habe ich dann Tonmeister studiert, weil ich genau wissen wollte, wie das alles von der Elektronik, den Frequenzen und der Technik funktioniert. Dazu hatte ich Klavierunterricht und habe gelernt, zu hören, wie die Töne klingen.“ Doch wie lernt man das hören? Johnson: "Man muss sich wirklich viel Zeit nehmen, Musik zu hören. Irgendwann stellt man fest: Das Gehör wird feinfühliger. Erste Regel an der High End Anlage: Jeden Filter, jeden Equalizer ausschalten. Das muss alles auf Null sein. Was bringt eine High End Anlage für 50000 oder 100000 Euro, bei der die Bässe um 3 Dezibel angehoben sind, damit es beim hören klingt?" Welche Rolle spielen die Abmischung beim Musik hören? Johnson: "Ein guter Tonmeister mischt die Aufnahme so ab, dass sie sowohl auf der High End Anlage als auch auf dem Uhrenradio in der Küche beim hören so klingt, dass man erfasst, was die Musik ausdrücken will. Die High End Anlage ist aber in der Lage, bei guten Abmischungen die Musik so abzubilden, wie es nach der Meinung des Tonmeisters klingen sollte. Die große Kunst ist, die Instrumente so zu separieren, dass beispielsweise die Geige wirklich leise ist. Jedes Element des Drumkits seine Charakteristik behält, ohne zu einem Klangbrei zu verschwimmen. Und beim Basslauf im Heavy Metal jeder einzelne Ton zu hören ist, ohne dass er mit der Base Drum und der Rhythmus-Gitarre zum Klangbrei wird." Welche Möglichkeiten gibt es für einen Tonmeister? Johnson: "Ein klassisches Set-Up im Rock ist: Schlagzeug und Bass hinten, die Becken links und hinten rechts, die Rhythmus Gitarre links vorne, die Solo-Gitarre rechts vorne und die Stimme in die Mitte. Früher in den analogen, guten Abmischungen waren dazu die Geigen beispielsweise leise dargestellt. In der Kombination aus all diesen Elementen erreichst Du als guter Tonmeister, dass die Musik eine echte Dynamik beim hören entwickelt. Heutzutage sieht man bei vielen Mischungen beim Frequenzgang leider, dass in den Mischungen alle Instrumente wie eine Frequenzwurst gleich laut sind." Was steckt hinter den Dezibel-Wars? Johnson: "In den 80er Jahren haben die sogenannten Dezibel-Wars begonnen. Früher hat man viele Aufwand in die Produktion gesteckt, um den Charakter eines Instruments einzufangen. Doch laut klingt nicht besser, nur, weil Du dein Gehör nicht geschult hast. Nur, weil Du nicht gelernt hast, leise Töne zu hören. Wie beispielsweise bei Deinem Referenzstück „No leaf Clover“ Metallica (S&M). Da haben sie die Geigen so laut gezogen wie das Heavy Metal Set der Band. Dadurch verliert die Violine ihren Charakter. Sie ist sanft und kann nicht so laut sein beim hören wie das Heavy Metal Schlagzeug." Was sind Deine Tipps für exzellente Abmischungen als High End Referenz? Miguel geht zu seinem Plattenspieler. Zieht ein paar Platten raus. Caverna Magica von Andreas Vollenweider. Wir hören. Sagt: „Perfekt, wie die Schritte, das Tropfen der Stalaktikten die Harfenmusik ergänzt.“ Nächster Tipp: „Even in den Quietest Moments“ von Supertramp. Tonmeister Johnson: „Teilweise geht Sänger Mark Hart im Gesang ins Legato, dazu wird Hall draufgelegt – und die Streicher stören das nicht wie üblich.“ Heavy – Iron Maiden von Iron Maiden (1980). Miguel Johnson: „Gründer der Band war Bassist Steve Harris. In der Abmischung schafft es der Tonmeister, dass jeder einzelne Ton des Basslaufs zu hören ist. Jeden Anschlag, ohne Klangbrei mit den anderen Elementen.“ Seine weiteren Tipps: Pink Floyd – The Wall. Dire Straits – Love over Gold. Doch wie kann kann ich jetzt mein Gehör auf High End Niveau schulen? Johnson klatscht in die Hände, man hört das Echo: „Der Raum hier hallt. Um hier abzumischen, gibt es zwei Alternativen: Entweder mache ich ihn komplett Schalltot. Oder ich investiere das Geld in die Mischtechnik, was mir persönlich lieber ist. Ich höre dann also die Aufnahme durch verschiedene Lautsprecher und vergleiche das mit dem Klang, den ich auf den Kopfhörern habe. Da es auf den Kopfhörern den Effekt des Raumes nicht gibt, lernt man so natürlich, die Differenzen in der Widergabe zu hören. Ich persönlich mag den Kopfhörerklang nicht so, weil er nicht so voll wie das hören im Raum klingt. Aber beim Vergleichshören sind sie unverzichtbar. Vor allem, wenn ich mir beim Abmischen unsicher bin, höre ich mir über die Kopfhörer die Bestätigung, ob die Mischung stimmt oder nicht." Was hast Du noch für Tipps? Johnson: Elektronik und die Störungen sind natürlich auch ein Riesen-Thema im privaten Hörraum. Dreh einfach den Verstärker ohne Quelle auf. Wenn er brummt beim hören, stimmt entweder was mit den Kabeln oder dem Verstärker nicht. Dazu kann man sein Gehör per App trainieren. Es gibt jede Menge Apps als Hearing Analyzer. Schafft man es noch, 125 Hertz zu hören? Ohne Kopfhörer? Damit kann man das auch trainieren. Wichtig, weil die Töne einer Gitarre sich in einer Frequenz zwischen 125 und 200 Hertz bewegen.
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Fremd hören schützt vor schlechtem Hifi KlangDas ist wie in einer Ehe: Du hast Deine High End Anlage seit Jahren daheim. Bist sehr zufrieden mit dem Klang. Doch ist Deine treue Hifi Kette wirklich das Beste? Schein Hören und Placebo Hören kann dazu führen, dass die beste High End Anlage der Welt im Hörraum in Wirklichkeit ein Flop ist. Da hilft nur Fremd Hören, der Besuch von Top-Models, Massen-Datings und intime Begegnungen. Das Hören. Echt knifflig. Denn: Es hat mit Wahrnehmung, Gewohnheit und der inneren Mitte zu tun. Das, was in einer guten Ehe und Beziehung eigentlich zählt. Doch im eigenen Hörraum können Effekte wie der Placebo-Effekt dazu führen, dass man doch nicht die beste High End Anlage der Welt daheim hat. Ein Grund dafür kann das Placebo-Hören sein. Placebo heißt, dass man gesundheitlich geheilt wird, obwohl die Medizin keinerlei Wirkstoff enthält. Weil man an die Heilung glaubt. Das gilt auch im Hörraum. Der Placebo Hör Effekt im High End Insider nennen es „Hifi-Voodoo“. Das sind Kristalle oder ähnliches, die angeblich die elektromagnetische Strahlung beseitigen und High End Störungen beseitigen sollen. Beliebt bei esoterisch angehauchten High End Kunden. Physikalisch, elektro- und klangtechnisch ist das im Hörraum zumindest zweifelhaft. Doch es funktioniert, wenn der Käufer daran glaubt. Nach dem Motto: Jetzt habe ich dieses Hifi-Teil gekauft, ich höre intensiver hin – und Schwupps – hört sich alles im Hörraum besser an. Für High End Puristen geht sowas natürlich gar nicht. Denn: Die Hifi Anlage im Hörraum soll technisch den Klang so authentisch wie möglich und ohne Störungen über High End Kabel, Quellen und die Lautsprecher beim hören rüber bringen. Je nach Einstellung kann man das natürlich pragmatisch sehen – denn das menschliche Gehör wird durch die Wahrnehmung gefiltert. Lieber einen Entstör-Kristall für 60 Euro und die Musik auf der High End Anlage hört sich subjektiv besser an, weil man daran glaubt. Der Placebo-Effekt im High End. Tückisch: Das Schein Hören im High End Hörraum Tückischer noch ist das Schein Hören. Basiert auf Gewöhnung, Erwartung und dem fehlenden Vergleich. Der Grund: Entweder hat einem der Händler die Hörfalle gestellt. Oder man hat sich im Internet einfach seine High End-Anlage nach Testergebnissen zusammengekauft. Ist auch glücklich über den scheinbar perfekten Funk-Music Klang aus den High End Lautsprechern. Aber Gäste schütteln den Kopf im Hörraum: Weil ihre Musik für sie beim Hören so grausam klingt. Ein ganz klares Indiz dafür, dass sich der High End Käufer über das Schein Hören so an den objektiv schlechten Klang seiner Hifi Anlage gewöhnt hat, dass er – weil es so teuer oder gut getestet war – über den Glauben an den besten Klang in seinem High End Hörraum meint, alles ist perfekt. Die scheinbare High End Anlage – ein klanglicher Trümmerhaufen oder Scheinriese, wie Michael Ende schreiben würde. High End Hifi Normal-Tipps gegen Schein- und Placebo Hören Die Playlist. Mit einer eklektizistischen High End Hifi Playlist mit einem Mix aus Jazz, ruhiger Musik à la Dire Straits, Hardrock wie Metallica S&M und poppigem Funk wie Yello sowohl exzellenten High End Live-Aufnahmen kann man schon selbst daheim testen. Im Hörraum hören, wie gut die eigene High End Anlage in der Lage ist, diese unterschiedlichen Klänge darzustellen. Fremd hören. Raus dem eigenen Hörraum, mal ganz was anderes hören. Ist im Gegensatz zur Ehe und einer Scheidung definitiv nicht so anstrengend und teuer. Massen-Datings wie die High End Messe in München sind dafür eher weniger geeignet. Die sind gut für einen ersten Höreindruck. Für "Technik-Flirts" aka Fachgespräche. Das persönliche kennenlernen anderer High End Enthusiasten. Optische Eindrücke. Und erste Höreindrücke. Doch die können täuschen. Wie bei der Wahl eines neuen Partners - erst, wenn man vertraulich und intim wird, kann man ahnen, was man bekommt. Sound-Flop auf der High End Messe München Habe ich selbst auf der High End Messe in München erlebt: Vorher noch die Fachzeitschrift mit dem Exklusiv-Test gelesen. Klar, dass ich den einen teuersten High End Lautsprecher hören wollte – den brandneuen Wilson Audio. Über den grünen Klee gelobt – der 130000 Euro teure High End Lautsprecher. Doch der Aussteller auf der High End Messe hatte seine edlen Teile rundum im Stand im Kreis aufgebaut. Überall standen die Leute – hören ging nur peripher, weil Dir immer jemand ins Ohr gequatscht hat. Und als die Perlisten High End Lautsprecher auf der High End Messe München dann dran waren und bei dem kräftigen Griff in die Gitarre es arg verzerrte, war meine Schlussfolgerung: Das muss ich nicht in meinem Hörraum hören. Der Unterschied zwischen Messen und Hifi-Tagen Auf der High End Messe in München gibt’s deshalb für den Höreindruck nur die oberen Etagen, wo beispielsweise Wilson Benesch, avantgarde Acoustic, oder Lyravox ihr High End Equipment in abgeschlossenen Räumen präsentiert. Dumm nur, wenn der „DJ“ der Berliner Firma Voxativ direkt hinter Dir sitzt und laut quatscht… Das ist in etwa so wie beim ersten Date: Das Gegenüber putzt sich raus. Präsentiert sich vom Feinsten. Legt natürlich auch Musik auf, die am besten klingt. Hat auch was mit Hörfalle zu tun. Und weil so viel Gedränge ist, musst Du schon Glück haben, wenn Deine Referenz-Musik im Hörraum auf der Vorführ High End Anlage gespielt wird. Es ist natürlich was ganz anderes, wenn man auf der High End Messe in Münden Hi Res Player wie den Cayin N8 II mit dem eigenen Kopfhörer hört. Darum lohnt sich der Besuch von Hifi-Tagen Hier haben verschiedenste Händler ihre High End Anlagen in dafür vorgesehenen, abgeschlossenen Hörräumen aufgebaut. Haben oft mehr Zeit für die Hifi Enthusiasten. Bei den Hifi-Tagen in Karlsruhe, so erzählt mir der Hifi-Händler Richard Menzel, wird er beispielsweise mit Röhren-Verstärker, Plattenspieler und den brandneuen Phonar 9.2 SE-Lautsprechern auftreten. Die durfte ich als einer der ersten Journalisten in Deutschland hören. Mein Fazit im Hifi-Test: Die Phonar 9.2 SE-Lautsprecher sind ein Geniestreich. Ideal, um dieses High-End-Konzept mit Transistor High End Verstärker Kombinationen zu vergleichen. Und wenn ein Händler eine ähnliche Kombi zeigt - wie man selbst im Hörraum daheim hat - kann man auch im Hörvergleich testen, wie gut dieser Händler selbst hören kann. Und wie der Hifi Händler es versteht, High End Anlagen an unter Umständen problematische Hifi Hörräume anzupassen. Die scheinbare High End Anlage – ein klanglicher Trümmerhaufen oder Scheinriese, wie Michael Ende schreiben würde. Darum sind Live-Aufnahmen für High End Hifi hören wichtigDas ist echt ein Paradoxon: Auf dem Live-Konzert genießt du die Musik in vollen Zügen. Hörst du dir die Aufnahme auf dem Smartphone an – dem objektiven Begleiter in diesem Fall – hörst du die Verzerrungen. Der Sound: Echter Mist. Woran liegt das? Hören ist Wahrnehmung. Hat viel mit der Umgebung, der Umgebung und dem Gefühl zu tun. Warum ist der Sound so mies in meiner High-End-Anlage? Das führt zum Hifi High End Hör-Paradoxon: Endlich hast Du die High-End-Anlage richtig eingerichtet, alles stimmt. Es ist Zeit, richtig Hifi zu hören. Dann spielst du Dein Lieblingsstück an – und es klingt bescheidener beim High End hören als volle Pulle im Auto. Obwohl die Lautsprecher daheim nicht mitsingen und Plastik und Blech nicht mitklappern. Darum entlarvt High End die Qualität der Live Aufnahme Grund: Wenn die Hifi High End Anlage gut eingestellt ist, hört man die Original-Aufnahme möglichst originalgetreu. Heißt: Plötzlich hörst du auf deiner Hifi-Anlage, wie schlecht oder mit wieviel Kompression die Aufnahme im Studio wirklich abgemischt wurde. Ein Musiker und Komponist hat mir mal gesagt: „Ich spiele meine Songs in meinem Opel Mokka ab und höre es mir an. Wenn die Abmischung da stimmt, stimmt es sowohl für Youtube, Streaming-Dienste, Kopfhörer oder Autoradio – so wie der Normal-Nutzer Musik hört.“ Dumm nur, wenn man seine Hifi High End Anlage klanglich so optimiert hat, dass die Schwächen des Originals gnadenlos dargestellt werden. Da gibt es nur wenig High End Lautsprecher wie den Phonar veritas 9.2 SE, die so etwas grandios ausbügeln können. So können Hifi Händler das Hifi Hör Paradoxon ausnutzen Hifi-Händler wissen das natürlich und können deshalb bei der High End Beratung die High End Hifi-Hörfalle aufstellen, wenn sie Lagerdruck haben. Schlechtere Produktionen bei den Vergleichs-High End Anlagen beim Hifi hören , beste Audio-Referenz-Stücke bei dem Verstärker und den Lautspechern, die wie Blei im Lager liegen. Da hilft nur eins gegen das High End Hifi Hör-Paradoxon: Rammstein am besten im Auto oder auf der Bluetooth-Boom-Box abspielen - und sich eine eigene High End Referenz Playlist für die Hifi Beratung anlegen. Und diese auch ehrlich mit der High End Hifi-Anlage hören und bewerten. Warum Referenz-Playlists für High End notwendig sindSehr beliebt bei der Vorführung in Hifi-Studios: Eindrucksvolle Stücke. Ruhig, bassig, jazzig. Vom Händler ausgewählt. Dabei ist die Liste der High End Referenz-Stücke schier unendlich. Da muss man aufpassen, nicht in die Hörfalle zu tappen. Vorteil für den Händler: Bei einer geschickten Musikauswahl und dementsprechender verbaler Unterstützung: „Toller Bass“ „Die Stimme – einmalig natürlich“ kann er die Schwächen und Hifi-Störungen der High End Anlagen bei der Hifi Beratung geschickt überspielen. Und dir den Hifi-Verstärker oder Lautsprecher verkaufen, von denen er noch zehn Stück auf Lager hat. Darum ist die eigene Hifi High End Playlist wichtig Besser: Man legt sich selbst eine Liste an und fordert die ein zum Hifi-Hörtest bei der High End Beratung. Natürlich wird die Liste vorher auf der eigenen Hifi Anlage eingehört, dass man weiß, wie es zuhause beim High End hören klingt. Ein möglichst eklektizistischer Mix. Hardrock, Klassik, Live-Musik, Jazz. Solch ein Mix zeigt, ob die High End Audio Anlage im Hörraum in der Lage ist, mit verschiedenen Belastungen und Ansprüchen umzugehen. Live-Aufnahmen sollte man beim Hifi hören auf jeden Fall auch dabei haben - denn sie sind besonders kritisch. Teilweise schlecht aufgenommen, können sie in der Hifi-Beratung beweisen, wie gut die Hifi-Anlage bei der Beratung mit solchem schwierigen Material umgehen kann. Damit man nicht in eine mögliche Falle des Hifi-Händlers tappt und die Chance erhöht, Schwächen der vorgeführten High End Kette aufzudecken. Eins muss jedem High End-Hörer klarsein: Es kommt auf DEIN Hifi Hören an. Dann findet man auch die richtige Hifi-Technik. Meine High End Hifi Hör Favoriten: Räumlichkeit und Bühne. „Testify Me“ von Dianne Reeves. Jazzig, gut abgemischt, dynamisch. Der Test für mich, wie gut die Bühne und die Räumlichkeit abgebildet wird. Also konkret: Höre ich, wo die Musiker im Raum stehen? Höre ich, wo die einzelnen Sänger stehen? Extrem. „No Leaf Clover“ Metallica (S&M1 – unbedingt diese Fassung, 2 kann nichts). Test für Dynamik, wie geht die Kette mit dem extremen klanglichen Zusammenprall von Heavy Metal und dem San Francisco Symphonic Orchestra 1 um? Dröhnt die E-Gitarre. Wie süß sind die Geigen? Ist beides gleich gewichtet? Wie exakt höre ich die Fans? Details/Obertöne „Private Investigation“ (Dire Straits, „Love over Gold“ und „On the Night). Hörst du bei 5.43 in der LP-Fassung die Flasche fallen? Wie gut wird die Gitarre dargestellt? Die Obertöne? In der Live Fassung: Wie gut hörst Du das Publikum im Raum? Das Klatschen links und rechts? Wie schön klingt das Tenorsax am Anfang? Wie haut die E-Gitarre von hinten rein? Klassik/Pop „Musica E“ (Eros Ramazotti und Andrea Bocelli). Steht Andrea links und Eros rechts beim Singen? Rock „All along the Watchtower“ (Jimmy Hendrix, The Ultimate Experience). Keine Top-Aufnahme. Aber Jimmy spielt mit dem rechten und linken Kanal. Kommt es sauber rüber? Pop/Jazz „Till Tomorrow“ (Yello und Till Brönner, Touch Yello). Perfekte Aufnahme. Till bewegt das Flügelhorn von links nach rechts. Yellos Dieter Meyer unterlegt es Chor-mäßig. Jede Menge Fülle, Informationen und Details, ohne überladen und knallig wie bei Metallica. Meine Hifi High End Hörtest Favoriten zum Kauf
Warum High End-Technik so aufwendig istDie Störungen. Das ist der Hauptgrund, warum die ganze Hifi High End Branche überhaupt existiert und immer neue Lösungen sucht, diese Störungen zu minimieren. Kühlschrankgroße Plattenspieler und Verstärker-Ketten, armdicke Kabel sind deutlich sichtbare Indizien. Ziel ist es, die Musik auf der High End Audio Anlage originalgetreu zu hören. Da gibt’s aber jede Menge Hindernisse: Man hat die Originalaufnahme auf Platte, CD oder im Streaming. Und das soll möglichst originalgetreu durch die ganze Elektronik aus dem Lautsprecher im Hifi Hörraum kommen, damit man das Hifi hören genießen kann. Da gibt’s aber jede Menge Hindernisse: Welche Störungen macht der Aufbau des Hifi Plattenspielers? Wirkt der Abspielteller wie eine Glocke, die nicht gewollte Schwingungen verstärkt? Ballert das Elektrogerät wie der Router, Ventilator oder was auch immer die feinen Übertragungen kaputt? Konstruktionsbedingte Hifi High End Störungen Da gibts jede Menge Probleme. Beispielsweise bei Hifi-Lautsprecher-Herstellern, die einen Horn-Hochtöner mitten in den Tief-Mitteltöner pflanzen. Problem: Wenn der Horn-Hochtöner zu tief sitzt, treffen die Hochtöne auf die schwingende Tiefton-Membran. Folge: Die Frequenzen vermischen sich ungut - Störungen! Der Quäk-Effekt. Habe ich selbst auf der High End Messe in München beim Hifi Hören erlebt. Die hatten auch noch Gregory Porter mit einem nasalen Song aufgelegt. Nervig. Ich hab nur gedacht: Jetzt fehlt nur noch Al Jarreaus "Raggedy Ann" (We got by, 1975). Dann wärs jetzt der "Kermit Quäk as you Can"-Klang. Warum Normen die Hersteller schützen, aber nicht die Hifi High End Hörer Man muss wissen, daß nach der Europäischen Norm die Geräte nur so konstruiert sind, das sie jede elektromagnetische Störung aushalten können, ohne die Funktion zu verlieren. Sie sind eben gerade NICHT darauf genormt, dass sie keinen Störmüll ausstrahlen. Und das behindert natürlich den schönen Klang, den Du eigentlich beim High End hören genießen willst. Aber für alle Elektrogeräte-Hersteller ist es so natürlich billiger und du kannst mehr schludern. Klar, dass die Hersteller von Hifi High End Anlagen genau andersrum konstruieren und produzieren. Das eben in der Technik wenig Störungen beim Hifi hören auftreten. Genau deshalb haben gute High Fidelity Komponenten auch ihren Preis. Was heißt das für Hifi High End Kunden? Der beste High End Streamer nützt nichts, wenn die Störungen die Datenübertragung so kaputt machen, dass das teure Teil schlechter klingt als das Kofferradio beim Hifi hören. Von wegen: Ist alles digital und kann keine Fehler machen. Tja. Aber die Signalübertragung allein über das Kabel kann die schönen 0-1-0-Bits so richtig durcheinanderwirbeln – Fachleute nennen das Jitter. Hier kommen beim Hifi High End Streamer noch 500 Euro mindestens für eine Entstörschaltung dazu (Übertragung der LAN-Signale über Lichtleiter). Das passende Störungsarm-Netzteil noch dazu - das ist eben kein Fake, sondern ein Muss in der kompetenten Hifi Beratung. In der Hifi Kette kommt es beim Hören auf jedes Detail an In der kompletten High End Hifi Kette ist jedes Detail wichtig. Die richtigen Kabel zwischen Hifi-Verstärker und High End-Lautsprecher sind essenziell für den Genuss beim High End hören. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Kabel, die mir mein Händler Richard Menzel in der High End Beratung verkauft hat, haben noch mal gefühlt 20 Prozent mehr Hifi High End Sound gebracht. Endlich hat Klassik richtig geklungen. Hifi High End Tipp: Die Störung kann überall den High End Audio Klang kaputt machen. Ein guter Händler im Hifi Studio stellt einem in der Beratung die perfekte Kombination zwischen Hifi Verstärker, High End Lautsprecherkabel und Hifi Lautsprecher zusammen oder hilft dabei, das schwache Glied in der Hifi-Anlage zu finden und auszutauschen. Und lässt es einen auch beim High End hören zu Hause testen. Hier ruhig ein paar mehr Euro investieren! Das ist besser und nervenschonender, als teure Fehlkäufe und das zeitaufwändige Hin- und Herschicken vermeiden. Das ist die absolute Basis für den Genuss Hifi High End hören - die perfekt optimierte Kette zwischen Lautsprecher, Kabel und High Fidelity Verstärker. Der Quäk-Effekt. Habe ich selbst auf der High End Messe in München erlebt. Die hatten auch noch Gregory Porter mit einem nasalen Song aufgelegt. Nervig. Ich hab nur gedacht: Jetzt fehlt nur noch Al Jarreaus "Raggedy Ann" (We got by, 1975). Dann wärs jetzt der "Kermit Quäk as you Can"-Klang. |
AutorJürgen Lück, Reporter beim Schwarzwälder Boten, schreibt hier über sein Lieblingshobby: Das Hifi High End Musikhören Test: Der Geniestreich von Phonar heißt 9.2 SE
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