Test: Phonars neuer Geniestreich heißt 9.2 SEIch bin Eklektizist. Genieße Klassik, Pop, audiophile Aufnahmen, Jazz, was man so im High-End Bereich hört. Doch es darf auch mal krachen: Metallica‘s „No Leaf Clover“ live. Oder Barry White „It’s Ecstasy, when you lay“. Das Problem bisher: In so manchen audiophilen Settings von Richard Menzels High End Studio (Da staunt das Ohr, Horb) haben brachiale Live-Aufnahmen die Neigung, zu nerven. Weil die hochgezüchteten High-End Komponenten nichts verzeihen können – keine schlechte Aufnahme. Kann die brandneue Phonar veritas 9.2 SE diese Hürde reißen? Der 21. August. Erster Arbeitstag nach drei Wochen Marina di Pisa und Sardinien. Richard: „Ich habe die neuen Phonar da. Willst du mal hören?“ Im Urlaub habe ich Richard den Test der Kollegen von audio des Phonar Veritas 10.2 SE geschickt. Den haben wir das letzte Mal vor dem Urlaub durchgehört. Stundenlang. Ein absoluter Hochleistungslautsprecher. Er funkelt, glitzert und brilliert, ohne zu sounden. Bringt das frisch-explosive vom Horn, doch wir haben stundenlang hin- und hergesteckt zwischen dem Cayin CS-100DAP und dem Lumin P1. Netzteil und Kabel gewechselt. Weil Nils Lofgrens Stimme mal wie Nils, mal wie eine Frau klang. Dauerte wirklich, ehe es passte. Ich habe damals gesagt: „Der Phonar 10.2 SE kommt mir vor wie ein Araber-Vollblut. Absolute Hochleistung, aber sehr empfindlich. Da muss vorher alles passen und genau stimmen!“ Fazit von Audio-Redaktionsleiter Klaus Laumann im Fachmagazin Heft 8/23: „Überragend.“ Er drückt das "Araber Vollblut" wie folgt aus im Titel des Tests und nennt den Phonar 10.2 SE ein "heißes Eisen". Blickfang: Der Hochtöner des Phonar 9.2 SE LautsprecherJetzt der Phonar Veritas 9.2 SE Lautsprecher. Richard hat ihn als einen der ersten Händler in Deutschland, weil er ihn auf den Süddeutschen Hifi-Tagen in Karlsruhe (16. und 17. September) präsentiert. Blickfang: Der Kegel des Hochtöners von Scan Speak, der auf dem siebenschichtigen echten Klavierlack hervorsticht. Los geht’s mit Nils Lofgren. Das Akustik-Gewitter von „Keith don`t go“. Nils Stimme klingt wie Nils, die Obertöne soft und leise, das Klopfen auf der Gitarre klopft, das Reinhauen in die Saiten haut rein. Dynamik, Abbildung, Informationsfülle – einfach spektakulär unspektakulär. Der Phonar Veritas 9.2 SE liefert unaufgeregt, präsize und extrem sauber ab und sorgt gerade darum für Gänsehaut. The Wall 2 von Pink Floyd. Für Tonmeister Miguel Johnson aus Horb eine der besten Aufnahmen ever. Okay. Start bei „Hey You.“ Ehrlich gesagt, meistens hörst Du auf Gitarre, Bass, Stimme. Das Klassik-Set mit Geige und Holzblasinstrumenten bleibt klanglich im Background. Bei den Phonar Veritas 9.2 SE Lautsprechern steht plötzlich alles im Raum. Das Keyboard schwebt über Bass und Gitarre. Dann das Schlagzeug. Base-Drum und der Rest knallt plötzlich hinten laut raus im Raum. „Is there anybody out there?“ Die Gitarre klimpert, und Du hörst plötzlich das Fagott. Richard: „Das habe ich so noch nie gehört. Gitarre und die Holzblasinstrumente verschmelzen!“ Die Phonar 9.2 SE Lautsprecher reißen die Mauer nieder Gemeint: Von der Musik her, nicht vom Klang. Der Phonar Veritas 9.2 SE schafft es von seiner Tiefenstaffelung und der Abbildungsfähigkeit, beide Parts für sich darzustellen, ohne dass sie sich in einem Klangbrei vermischen. Ein scheinbarer Widerspruch wird hier zur Symbiose. Die fünf Chassis in D’Appolito-Anordnung spielen alle wie aus einem Guß. Dann muss Richard natürlich seine Klassik testen. Egal, ob Schubert Lieder, Symphonieorchester oder den Chor des Calmus Ensemble aus Leipzig – alles ein Genuss auf den Phonar Veritas 9.2 SE Lautsprechern. Ein Hochgenuss! Harry Belafonte. Live at the Greek Theatre (1964). Großmembran-Mikrofone fangen auf der einen Seite das Publikum ein, auf der anderen Seite die Musiker auf der Bühne. Und die Phonar Veritas 9.2 SE schaffen es, dass Du sowohl die Tiefe als auch die Breite hörst. Die Congas links zehn Meter weg von Dir, ehe Harry Belafonte sein „Day-O“ ansetzt. Eine grandiose Räumlichkeit und Tiefenstaffelung. Als letzter audiophiler Standard muss natürlich noch Yello her. Bzw. Boris Blank und Malia (Convergence, 2014). Die Synthie-Sounds, das tiefe Bass-Spiel und die schmelzig-raue Stimme von Malia – auf jeder Ebene sorgt die Phonar Veritas 9.2 SE für ein Klangbild, was sich unaufgeregt und perfekt zusammenfügt. Bass-Massage für den Magen inklusive. So performt der neue Phonar 9.2 SE Lautsprecher mit kritischen AufnahmenDas war jetzt die audiophile Ecke, die die Phonar Veritas 9.2 SE bravorös gemeistert hat. High-End Händler Richard Menzel: „Selbst in der 20000 Euro Klasse sucht man lange nach einem Lautsprecher, der das vermag." Vor allem für Hörer, die es unaufgeregt, aber präzise, dynamisch mit Tiefenstaffelung, hoher Informationsverarbeitung und Räumlichkeit auf High End-Niveau mögen. Doch jetzt kommt das eigentliche „Wunder“ für mich. Ich lass es ja gerne krachen. Sage: „Richard, lass mich mal Metallica machen.“ Er runzelt die Stirn. Denn: „No leaf Clover“ (Metallica, S&M, 1999) hatte auf den Phonar 10.2 SE, den Zingali Evo 1.2 und den Wilson & Benesh Discovery 3 Zero so geklungen wie die Aufnahme nun mal so ist. Schrille Geigen, schrille E-Gitarre, Verzerrungen. Tonmeister Miguel Johnson: „Eine Dezibel-War Abmischung. Du kannst die Geigen nicht so hochziehen wie das Heavy-Metal Set.“ Los geht’s. Die Geigen süß. Das Streichinstrumente-Orchester – tief und tragend. Wie die Pauken. Dann die Becken, das Publikum. Die E-Gitarre „säuselt“ die süße Melodie, bis dann E-Gitarre, Bass und Drums einsetzen. Und Lars Ulrich mit brachialer Wucht loslegt. Das Wunder durch die Phonar 9.2 SE: Alles stimmt. Alles klingt richtig. Ausgewogen. Ein seltenes Erlebnis im High-Bereich. Kein High End Hifi Hör-Paradoxon. Fein sauber wird das San Francisco Symphonic Orchestra von Metallica getrennt und zu einem perfekten Mix aus Lautstärke, Dynamik, Heavy und Klassik in den Raum gestellt. Null Verzerrung. Null Überbetonung. Hundert Prozent Musik. Ich bin geflasht. Auch Richard. Er sagt: „Unglaublich. Zum ersten Mal kann ich Metallica hören.“ Das motiviert natürlich, es weiter mit ähnlichen Live-Einspielungen und Mainstream-Aufnahmen zu versuchen. Earth, Wind and Fire „Got to get you into my Live“. Klingt. Sauber. Voll. Sowohl die Bläser als auch die Rhythm-Section und das Falsett von Maurice White. Jimy Hendix „All Along the Watchtower“. Läuft geschmeidig wie nie. Barry White „It’s extasy, when you lay.“ Hab ihn mal in Hannover live gesehen. Mit Streichorchester auf der Bühne. Was Du normal gar nicht so hörst, sondern eher als Synthie-Sound unbewusst einstufst. Und das geile Intro mit Schlagzeug und Bass (hat Robbie Williams übrigens bei „Rock DJ“ recycelt) kommt eher lahm. Auf den Phonar 9.2 SE Lautsprechern ballert das Drumset so im Ohr wie Barrys Herz schlägt, als er die nackte Frau vor sich liegen sieht. Und die Geigen klingen so süß wie das, was darauf (hoffentlich) folgt. Der High-End Fachmann Richard sagt: „Mann, sind die Phonar Lautsprecher schnell." So klingt der Phonar 9.2 SE LautsprecherNach dem ersten Hörtest der Phonar 9.2 SE kann man nur sagen: Chapeau! Ein Geniestreich. In unserem Setting (Cayin Soul Röhrenverstärker, LyricAudio T100 Mark II und als Quellen der Lumin P 1 und der Cayin CS-100 Digital Audio Player) kann dieser Lautsprecher alles. High-End: Präzision, Abbildungsfähigkeit. Räumlichkeit, Dynamik. Infomation und Schnelligkeit. Unaufgeregt und auf den Punkt. Noch besser: Nicht nur auf audiophilem Material. Sondern auch bei schwierigen Musikaufnahmen. Perfekt für Eklekzisten wie mich. Phonar-Chef Kai Henningsen: „Die Phonar 9.2 SE verzeiht so einiges.“ Ohne, dass der Musikgenuss leidet und trotzdem der große Spannungsbogen der Musik erhalten bleibt. Offen und präzise. Ich bin gespannt, wann sich die Kollegen der Fachmagazine Phonars neuen Geniestreich packen und was die sagen. Das ist neu beim Phonar 9.2 SE und das kostet der LautsprecherPhonar hat gerade begonnen, die Phonar 9.2 SE Lautsprecher an Händler auszuliefern. Phonar-Vertriebschef Karsten Grämkow: „Wir verwenden in unserem kleinen Flaggschiff die herausragenden R3004 Hochtöner aus der Illuminator-Serie von Scan Speak. Der patentierte Kegel vor der Membran sorgt für herausragende Phasenstabilität. Im Verbund mit dem einzigartigen Magnetsystem ergibt sich seine außergewöhnliche Performance. Die Bassspulen der p9.2 SE sind besonders innenwiderstandsarm für eine nochmals gesteigerte Impulstreue. Der Hochtonzweig der Frequenzweiche ist optimiert. Zusätzliches Feature ist eine Pegelanpassung des Mittel- und des Hochtonbereiches.“ Die neuen Phonar 9.2 SE-Lautsprecher werden auf den Süddeutschen Hifi-Tagen in Karlsruhe im Radisson Blu Hotel präsentiert. Termin: Samstag, 16. und Sonntag, 17. September 2023. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Paar liegt bei 7600 Euro (Klavierlack). Test Ergebnis: Phonar 9.2 SE Lautsprecher - im Klang highendigTestfazit
Der Phonar 9.2 SE Lautsprecher ist definitiv highendig. Schnelligkeit, Räumlichkeit, Bühne und eine ausgeglichene Spielweise über alle Musikgenres, die durchaus auch verwöhnte Ohren zufrieden stellen können.
2 Kommentare
3/12/2023 01:20:03
Ich habe sie nicht gehört.
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Uwe Ziegeler
16/12/2023 23:06:24
Ich habe den oben stehenden Text verfasst. Mal wieder Scheiße, denn ich habe erst danach in einem Querschnittbild der Box gesehen dass der Bass über einen Monstermagneten verfügt der so, wie ich den Markt kenne nicht erwerbbar ist. Wenn man das Ding bei 250 Hz wegnimmt ist alles egal. Der knallt, egal was man auf die Pappe schmiert. Sorry, immer wenn ich denke mein Wissen wär zu was Nutze, die Heinis sind mir immer weit voraus.
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